
René Borbonus gibt uns in seinem lyrischen Appell „Achte auf deine Worte“ einen Hinweis auf die machtvolle Wirkung von Worten und einen moralisch Aufruf zu mehr Achtsamkeit … auch in der Kommunikation mit Kindern.
WORTE
Und deshalb: achte auf Deine Worte
vor allem auf die Sorte derer,
die verletzen,
die Menschen entsetzen,
die Nationen auseinander dividieren
ohne sich für Unwahrheiten zu genieren.
Und deshalb:
achte auf Deine Worte
und wähle eine Sorte,
die Menschen vielleicht sogar beglückt,
in denen sich Respekt nicht allzu sehr versteckt.
Und deshalb:
achte auf Deine Worte,
denn Worte können heilen
und also lass uns doch verweilen
im Nachdenken, im Sinnieren,
denn gute Worte brauchen Zeit.
Worte berühren, verführen,
betören und zerstören.
Worte verletzen und können heilen
mal eilen sie von Herz zu Herz,
kritisieren und verursachen Schmerz.
Worte phantasieren, dirigieren,
schwadronieren, kontrollieren,
insistieren, faszinieren,
aktivieren.
Worte bringen gute Ziele zum Sieg,
gewinnen und nehmen Abschied.
Worte formen Beziehungen
und auch wenn es Dich bedrückt,
sie entscheiden dadurch über Glück und Unglück.
Worte weisen Dich in Deine Schranken
oder lassen Dich Gedanken tanken.
Worte kannst Du wörtlich nehmen
und deshalb achte auf Deine Worte.
Also los:
machen wir die Welt zu einem besseren Ort.
Und am Anfang, am Anfang
steht das Wort.
René Borbonus