
Vorwort
Anfang des Jahres habe ich einen Artikel zu dem Thema „gute Vorsätze (und warum wir meistens scheitern) geschrieben. Darin bin ich der Frage nachgegangen, warum wir gute Vorsätze, Wünsche oder Ziele so schnell über Bord werfen. Ich bin unter anderem auf die zwei inneren Bewertungssysteme eingegangenen, die jeder Mensch in sich trägt:
Den bewussten Verstand, welcher nach Kriterien der Logik, der sachlichen Korrektheit und Vernunft bewertet. Sowie das Unterbewusstsein, was hingegen gemachte Erfahrungen rudimentär nach, „gut“ oder „schlecht“ bzw. „angenehm“ oder „unangenehm“ bewertet. Entscheidend für eine erfolgreiche Zielerreichung bzw. das konkrete Umsetzen von guten Vorsätzen, Zielen oder Wünschen ist letztendliche die Symbiose beider Bewertungssysteme. Den ganzen Artikel findest Du HIER.
Im Folgenden möchte ich vertiefen, wie wir diese Symbiose der beiden Bewertungssysteme mit Hilfe des Zürcher Ressourcenmodells von Maja Storch und Frank Krause erreichen können.
Zürcher Ressourcen Modell
Das Zürcher Ressourcen Modell ist ein vielseitiges und praktisch angelegtes Selbstmanagement-Training. Mithilfe von Bildern, Mottozielen, Emotions- und Körpersignalen sowie kognitiv analytischen Aspekten werden Verstand und Unterbewusstes in mehreren Feedback-Schleifen aufeinander abgestimmt. So wird durch die Anwendung des ZRM® ein systemischer Reifeprozess eines un- bzw. teilbewussten Wunsches, Ziels und/oder Motives hin zu einer vollzogenen Handlung ermöglicht.



Im ZRM® gehen wir davon aus, dass Wünsche und Befürchtungen un- bzw. teilbewusst immer dann in uns aufkeimen, wenn wir einen Unterschied spüren zwischen einem ISTwert und einem SOLLwert. Wenn wir beispielsweise unseren Körper mit unserem Idealselbst vergleichen. Dann können wir meist unser Bedürfnis bewusst formulieren. Es ist zu einem klaren Motiv herangereift z.B. „Ich möchte mehr Sport treiben“.
Um das Motiv jetzt in eine konkrete Handlung umzusetzen, braucht es eine starke positive Ansprache des Unterbewusstseins z.B. durch gute Gefühle oder aktivierende bildliche Anker.
Dies wird im ZRM® durch den Einsatz einer ressourcenorientierten Bildkartei mit insgesamt 64 Motiven bzw. mit eigenen inneren Bildern bzw. Wunschelementen des Coachee erreicht. Bedürfnisse und/oder Motive erhalten Gelegenheit, sich in Bildern auszudrücken und bewusst wahrgenommen zu werden. Im Anschluss werden durch das Bild positive und nützliche Assoziationen und Hinweise gewonnen. Dieser unbewusste Sinngehalt wird in sprachliche und damit bewusste Form gebracht. Aus einer großen Sammlung aktivierender Assoziationen wird, im Gegensatz zu anderen Modellen, ein unspezifischen, handlungsorientierten Motto-Ziel erarbeitet. Das Handeln des Coachees wird unter ein situationsübergreifendes und ressourcenorientiertes Motto gestellt. Dadurch wirdkein konkreter Plan ins Auge gefasst, sondern viel mehr die innere Haltung bzw. ein allumfassend positives Gefühl im Hinblick auf die gewünschte Veränderung bzw. angestrebte Handlung in den Fokus gerückt.
Obwohl ein Ziel gesetzt ist und es im hohen Maße attraktiv ist, kommt es trotzdem vor, dass der Alltag die guten Absichten „verschluckt“ oder unter Druck und Stress alte Verhaltensweisen und Automatismen anspringen. Deshalb wird das angestrebte Motto-Ziel im ZRM® durch verschiedene Erinnerungshilfen alltagstauglich gemacht. Erinnerungshilfen können dabei alle Arten von Gegenständen und Assoziationen (z.B. Bilder, Farben, Symbole, Gerüche, Musik und Klänge, Kleidung, etc.) sein, welche die Erinnerung an das erarbeitete Motto-Ziel wecken und aufrecht erhalten können.
Persönliches Fazit
In meiner eigenen Arbeit und Erfahrung mit dem ZRM®, hat mich besonders die ganzheitliche Herangehensweise des Modells durch die Verbindung von Körper, un- bzw. bewusstem Geist und Umwelt, nachhaltig beeindruckt.
„Wirkliche Veränderung“ braucht meiner Meinung nach vor allem Zeit und eine gehörige Menge an Energie. Das ZRM® bietet viele verschiedene Möglichkeiten und Kanäle (visuell, imaginativ, kreativ, motorisch, sozial, kognitiv, etc.), um eben diese Energie zu aktivieren und aktiv zu halten. Zudem vollzieht sich Veränderung nach meinem Verständnis immer von Innen nach Außen bzw. von gewusst zu bewusst.
„Die Vielfalt der Möglichkeiten kommt der Vielfältigkeit der Menschen gleich.“
Ich musste häufig an den Ausspruch von Maria Montessori „Hilf mir, es selbst zu tun. Zeig mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann es allein tun.“ denken.
Denn der selbstbildende Aspekt der Arbeit ist nicht zu unterschätzen. Einmal durchlebt und erarbeitet, kann die Methode in Eigenregie immer wieder selbst angewendet werden, um neue Themen zu bearbeiten. Das macht das Modell so nachhaltig und alltagstauglich.
Willst du selbst einmal selbst einen Coachingprozess mit dem ZRM® erleben?
Oder hast du noch offene Fragen?
Dann nimm HIER Kontakt mit mir auf – ich freue mich auf Dich.
Quelle:
Storch, Maja & Krause, Frank (2017): Selbstmanagement-ressourcenorientiert.
Bern: Hogrefe Verlag, 6. überarbeitete Auflage